Bahnhofsfest der 3 Seenbahn (2025)
Nach den Schwarzwälder Holztagen war dies die zweite Veranstaltung, welche mit Unterstützung in Idee und mit Ladegut durch die IG Historischer Güterverkehr erfolgte.
Am schönen Schluchsee gelegen, erstreckt sich rechts hinter dem Personenbahnhof Seebrugg der Güterbahnhof mit Ladegleisen, Seiten- und Kopframpe und Abstellgleisen.
Am Freitag erfolgten noch die Vorbereitungen - Kisten und Fässer als Ladegut wurden aus Hamburg angeliefert.
Und für die Besucher sowie die Akteure Speisen und Getränke.
Blick in Richtung Personenbahnhof.
Die Personenzug-Dampflok 23 042 und der Museumszug stehen bereit.
Und die Veranstaltung beginnt - am Freiladegleis kommt ein Mercedes L 311 von einer Most-Kelterei, von welchem Ballonflaschen und Kisten mit Flaschen in den Waggon geladen werden.
Der Kohlenhändler auf dem Güterbahnhof ansässig, hat zwei Güterwagen, beladen mit unterschiedlichen Sorten erhalten. Vorher schickt er noch den Mercedes-Kipper, mit Aufsetztank für Heizöl, zur Auslieferung auf Tour.
Dahinter steht ein vierachsiger Rungenwagen, beladen mit Exportkisten der Firma Schmidt, an der Seitenrampe.
Der Wagen mit dem Heizöl ist auf Tour, da kann man sich mittels Lore an die Entladung der Güterwagen machen.
Der zweite Kipper, ein Mercedes L 311, ist mit dem Sackaufzug zur Beladung bereit. Die Säcke werden im Schuppen über die Absackwaage befüllt und dann per Lore zum Sackaufzug verbracht.
Währenddessen wird die Dampflok bekohlt und angeheizt.
Der, für sie bestimmte Personenzug, steht auf dem Abstellgleis nebenan.
Der Unimog 411 mit Anhänger. eines ortsansässigen Fuhrunternehmers. steht zur Anlieferung, von Bierkisten und Fässern der Rothaus-Brauerei, am Freiladegleis bereit.
Auch an der Leigeinheit geht das Ladegeschäft voran - schneller Versand von Stückgut zu einem Sondertarif ist die Aufgabe. So hat ein Spirituosengeschäft bei der Destillerie, um schnellste Nachlieferung von Schwarzwälder Kirschwasser verlangt.
Auch die Deutsche Bundesbahn ist an der Zuführung von Stückgut beteiligt.
Die Mannschaft des Kohlenhändlers macht sich mit dem beladenen Mercedes-Kipper auf dem Weg zu ihren Kunden, sie haben es gegenüber ihren städtischen Kollegen leichter - nur Schuppenbelieferung und nicht auf den Boden im 4. Stockwerk tragen.
Die fertig beladenen oder entladenen Güterwagen sind mittlerweile von der Rampe abgezogen und für den Güterzug am Nachmittag zusammengestellt worden.
Doch was ist das?? Da ist ein Güterwagen ausrangiert worden - mit verdächtigem Rauch. Der Bahnhofsleiter wird informiert und die Feuerwehr gerufen. Mit der Wagennummer wird anhand des Frachtbriefes das Ladegut ermittelt.
Jetzt werden sämtliche Ladegeschäfte eingestellt und das Tempo-Dreirad muss warten.
Schnell werden noch die angeladenen Waggons von dem Freiladegleis abgezogen.
Da ist auch schon das erste Fahrzeug der freiwilligen Feuerwehr zu sehen.
Am Brandherd eingetroffen, werden sofort die Schläuche ausgerollt, um mit dem Löschen und Kühlen des Waggons zu beginnen. Der Qualm verrät, dass das Feuer sich schon durch die Ladung frißt.
Mittlerweile ist auch das dritte Fahrzeug der freiwilligen Feuerwehr eingestroffen und das Löschen und Kühlen mittels Wasserstrahl hat begonnen.
Die Dampflok kommt langsam auf Betriebsdruck.
Inzwischen ist das Feuer unter Konstrolle und man zieht die Ladung auseinander, um nach Glutnestern zu suchen. Die Ursache ist schnell gefunden - ein Arbeiter des Ladepersonals hat geraucht und die Glut ist auf die Holzwolleballen gefallen.
Die Waggons sind wieder an das Freiladegleis gedrückt worden und das Ladegeschäft kann wieder aufgenommen werden.
Die Feuerwehr rückt ab und der Unimog mit Anhänger kann zum Rothaus-Kühlwagen fahren.
Die 23 042 hat den Bertriebsdruck erreicht und kann an ihren Personenzug in der Abstellgruppe setzen, mit dem sie anschließend nach Freiburg fahren wird.
Bilder:
Jens Reichelt
Jürgen Danner
Text:
Jürgen Danner